Biodiversität im Naturpark
Vielfalt entdecken. Staunen. Schützen.
Unser Naturpark ist ein lebendiges Mosaik aus unzähligen Pflanzen- und Tierarten – von bunten Wildblumen über seltene Schmetterlinge bis hin zu scheuen Waldbewohnern. Diese unglaubliche Vielfalt nennt man Biodiversität und sie ist das Herzstück eines gesunden Ökosystems.
Warum ist Biodiversität so wichtig?
Jede Art, ob groß oder klein, spielt eine Rolle im natürlichen Gleichgewicht. Sie sorgt für saubere Luft, fruchtbare Böden und einen stabilen Lebensraum – nicht nur für die Tiere und Pflanzen, sondern auch für uns Menschen.
Beim Spaziergang durch den Naturpark kannst Du diese Vielfalt hautnah erleben: Lausche dem Gesang der Vögel, entdecke farbenfrohe Blumenwiesen und beobachte, wie Insekten und andere kleine Helfer unsere Natur am Leben erhalten.
Lebensräume & Artenvielfalt im Naturpark
Wälder voller Leben
Die Misch- und Laubwälder im Naturpark spenden nicht nur Schatten und frische Luft – sie sind auch Rückzugsort für Wildtiere wie Rehe, Füchse, Eulen und viele Insektenarten. Besonders wertvoll sind alte, naturnahe Waldbereiche mit Totholz – ein Lebensraum für Spechte, Käfer und Pilze.
In unserem Naturpark findet sich ein geschlossenes Waldgebiet, das vom Eichen-Hainbuchenwald bis zum Buchenwald reicht. In den Tälern finden sich grüne Schluchtwälder mit Eschen und Erlen. Auf trockenen Quarzitböden wachsen vor allem Eichen. Typisch für den voralpinen Charakter sind auch besondere Bewohner wie die goldgelbe Trollblume (Trollius europaeus) und der eindrucksvolle Uhu (Bubo bubo).
Unser Tipp: Wildnis-Pfad Weingraben
Spaziere im Wald entlang der Rabnitz und genieße das Rauschen des Wassers und den Gesang der Vögel. Dieser idyllische Wanderweg lädt zum Entschleunigen ein – perfekt, um den Alltag hinter sich zu lassen und neue Energie zu tanken.
Erlebe bewusstes Reisen in seiner schönsten Form:
Slow Travel – Zeit für dich, Zeit für die Natur.

Nur 400 m vom Gemeindeamt Schwarzenbach startet der 1,2 km lange Vogellehrpfad durch einen Mischwald. Auf 50 Holztafeln werden Vogelarten mit lateinischen Namen, Brutverhalten, Lebensweise und Nahrung vorgestellt; oben wartet ein Ausblick auf die „Welt der 1000 Hügel“. Seit 2019 bieten Nistkästen zusätzlichen Höhlenbrütern mehr Brutmöglichkeiten.
Wälder im Wandel
Klimafitte Wälder – Grundlage für eine lebendige Zukunft
Der Klimawandel stellt unsere Wälder vor große Herausforderungen: längere Trockenphasen, häufigere Stürme und neue Schädlinge gefährden ihre Stabilität. Im Naturpark setzen wir deshalb auf klimafitte Wälder – artenreiche, standortgerechte Mischwälder, die widerstandsfähiger und anpassungsfähiger sind.
Sie sichern nicht nur den Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, sondern übernehmen auch wichtige Funktionen für den Menschen: als Wasserspeicher, CO₂-Senke und Erholungsraum. Ein gesunder, klimafitter Wald ist ein aktiver Beitrag zum Natur- und Klimaschutz – heute und für kommende Generationen.
Warum ist Totholz so wichtig?
Alte Bäume und Totholz sind weit mehr als Relikte der Vergangenheit – sie sind lebendige Schatzkammern der Artenvielfalt. In ihrer rauen Rinde, ihren Höhlen und morschen Ästen finden zahlreiche Tier-, Pilz- und Pflanzenarten einen unverzichtbaren Lebensraum. Besonders für spezialisierte Arten wie Spechte, Fledermäuse, Insekten oder Moose sind sie unersetzlich.
Trittsteine: Artenreiche Biotopverbunde schaffen
Darüber hinaus übernehmen alte Bäume und Totholz wichtige Funktionen im Biotopverbund: Als sogenannte Trittsteine verbinden sie isolierte Lebensräume miteinander und ermöglichen Tieren die Wanderung zwischen geeigneten Habitaten. So tragen sie aktiv zur genetischen Vielfalt und zur Stabilität ganzer Ökosysteme bei.


Wer lebt hier?
Tiere & Pflanzen im Wald des Naturparks
Mach dich auf die Suche nach den Geheimnissen des Waldes im!
In unserem Naturpark Landseer-Berge entdeckst alte Bäume und spannende Tiere wie den Schwarzstorch, der ganz still durch die Wälder gleitet. Jeder Ausflug wird zu einem kleinen Abenteuer inmitten der vielfältigen Natur.

Entdecken Sie am Waldquelle-Baumlehrpfad im Naturpark Landseer Berge typische Baum- und Straucharten auf rund 2 km. Start ist beim Zeltlagerplatz, der idyllische Weg durch Laubmischwald endet am Naturparkbadesee Kobersdorf. Etwa 20 Schautafeln erklären kurz und verständlich Herkunft, Alter und Verwendung der wichtigsten heimischen Arten.
Blühende Wiesen und Streuobstbestände
Artenreiche Wiesen prägen die offene Landschaft des Naturparks. Hier summt und brummt es im Frühjahr und Sommer – Bienen, Schmetterlinge und Heuschrecken fühlen sich wohl, und zahlreiche Blumen wie Orchideen und Glockenblumen sorgen für Farbtupfer.
Streuobstwiesen
Die blütenreichen Streuobstwiesen in unserem Naturpark bieten Lebensräume für tausende und abertausende Arten, die untereinander sowie mit ihren tierischen und pflanzlichen Nachbarn interagieren und im ständigen Austausch stehen. Um diese fabelhaften Lebensgemeinschaften zu erhalten, arbeiten Mensch und Natur Hand in Hand.
Wer einen genauen Blick in die Streuobstwiesen wirft, erkennt einen eingespielten ökologischen Kreislauf, von dem ganz sicher alle beteiligten profitieren. Landwirt:innen pflegen und erhalten diesen facettenreichen Lebensraum, der uns schmachhafte, gesunde und heimische Produkte liefert. Unterstützt werden sie dabei von unzähligen Insekten, allen voran die Honigbienn, die unsere Obstbäume bestäuben. Im Austausch für ihre Bestäubungsleistung bekommen sie reichhaltigen Nektar und Pollen, die ihnen als Nahrung, zum Nestbau und für die Aufzucht der Nachkommen dienen. Und weil unsere Imker gleichzeitig unermüdlich und mit großer Sorgfalt darauf achten, dass es unseren Honigbienen gut geht, gehen aus diesem Naturkreislauf auch noch zahlreiche weitere hochwertige Produkte hervor. Diese werden in den Bauernläden und am Bauernmarkt verkauft.

Trockenrasen und Magerwiesen
Trockenrasen – kleine Flächen, große Bedeutung
Trockenrasen gehören zu den faszinierendsten Lebensräumen im Naturpark Landseer Berge. Auf den ersten Blick wirken sie vielleicht unscheinbar – doch wer genauer hinschaut, entdeckt eine beeindruckende Vielfalt an Pflanzen, Insekten und Kleintieren.
Diese sonnigen, oft steinigen Flächen zählen naturschutzfachlich zu den artenreichsten Tierlebensräumen Europas und gelten als echte biologische Hotspots. Kein Wunder, dass sie von der Europäischen Union als „prioritäre Lebensräume“ nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) eingestuft wurden.
Leider sind diese wertvollen Lebensräume in Österreich heute äußerst selten: Nur etwa 0,018 % der Landesfläche – das sind rund 17 km² – sind noch als intakte Trockenrasen erhalten.
Gerade deshalb kommt dem Schutz und der Pflege dieser besonderen Flächen im Naturpark eine wichtige Rolle zu. Wer sie besucht, betritt ein Stück Natur, das es so kaum noch gibt – voller seltener Pflanzen, bunter Schmetterlinge und überraschender Entdeckungen.
Quelle: Naturschutzbund Burgenland. Trockenrasen_im_Bgld.pdf

Wer lebt hier?
Hecken und Feldgehölze
Als grüne Bänder durchziehen Hecken die Kulturlandschaft. Sie bieten Schutz und Nahrung für Vögel, Kleinsäuger und viele Insekten. Besonders in der Übergangszeit sind sie wichtige Rastplätze für Zugvögel.
Mit großem Eifer und Freude sammeln schon die Kinder unserer Naturpark-Schule die Früchte wildwachsender Schlehen. Schlehenfrüchte schmecken fast so süß wie Cola oder Erdbeeren. Man merkt es nur nicht gleich, da die Gerbstoffe die Fruchtsüße überdecken. Das kann aber von Strauch zu Strauch unterschiedlich sein und zeigt wie vielfältig die Zuckerseite der Gene im Naturpark Landseer Berge ausgeprägt ist.
Wer lebt hier?
Flüsse, Quellen und Feuchtbiotope
Wasser ist Leben – das gilt auch im Naturpark. In den Flüssen, kleinen Tümpeln, Quellen und Feuchtwiesen leben Frösche, Molche, Libellen und seltene Wasservögel. Diese Lebensräume sind empfindlich und besonders schützenswert.
Wer lebt hier?
Biodiversität beginnt im Boden
Die Rolle der Geologie
Unsere Biodiversität hat ein starkes Fundament: den Boden. Geologie bestimmt, welche Gesteine und Mineralien vorhanden sind, wie sich Böden bilden und welche Nährstoffe zur Verfügung stehen. Damit prägt sie direkt die Lebensräume von Pflanzen und Tieren – und schafft die Grundlage für die Vielfalt, die wir heute sehen. Ohne geologische Vielfalt gäbe es keine biologische Vielfalt.

Im Herzen des Landseer Berglandes dominieren Glimmerschiefer, Schiefergneise, Grobgneis sowie die charakteristischen Semmeringquarzite und der seltene Wiesmathergneis das Bild. Auch Amphibolit und Gabbroamphibolit finden sich in diesem geologischen Mosaik. Diese Gesteinsarten erzählen die Geschichte gewaltiger tektonischer Kräfte und geben Einblick in die Entstehung der Alpen.

Unter unseren Füßen:
Die geologische Schatzkammer des Naturparks
Das Landseer Bergland – eine der stillen Schönheiten im Osten Österreichs – lädt Sie ein, eine faszinierende Landschaft zwischen sanften Hügeln und uraltem Gestein zu entdecken. Geologisch einzigartig, bildet das Bergland einen Teil des kristallinen Grundgebirges, das vor Millionen von Jahren entstanden ist.

Besuche unseren Veranstaltungskalender und nimm Teil an einer der seltenen Führungen am Pauliberg – den jüngst erloschenen Vulkan.
Ein Ort der Vielfalt
Die Lebensräume im Naturpark Landseer Berge zeigen, wie kostbar eine abwechslungsreiche Landschaft ist – für die Natur und für uns Menschen. Jeder Spaziergang wird zur kleinen Entdeckungsreise – mit offenen Augen, Respekt und Neugier.












